Kennst du diese Sätze: 

– Beziehungsarbeit ist so kompliziert,

– er/sie reagiert so, dass ich mich nicht frei oder geliebt fühle,

– Liebe war mal da, aber irgendwie spüre ich sie nicht mehr,

– ich fühle mich so einsam, obwohl ich in einer Beziehung bin,

– ich werde nicht wertgeschätzt,

– er/ sie ist Narzisst und die Beziehung toxisch, ich halte es nicht mehr aus,

– wir haben so gut wie keine körperliche Nähe mehr, mein PartnerIn entzieht sich mir immer mehr

–  usw. ….

Endlos viele Dinge sind nicht in Ordnung, wenn wir auf unsere Liebesbeziehungen schauen. Den Namen Liebes-Beziehungen verdienen sie irgendwie schon lange nicht mehr. Eigentlich müsste es viel eher „Kampfbeziehung“ heißen, oder „Musterschmieden schlechter Gewohnheiten“, oder „Suchtdienstleistungen“, oder “Eltern Kind Spiele für Erwachsene“ … . Ich möchte mit dieser Beschreibung die Probleme, die in Beziehungen sehr oft auftauchen, nicht klein reden. Eher möchte ich euch einmal auf eine etwas andere und vielleicht lockerere Art zeigen, dass alles was wir tun selbst gezimmert ist und wir es als Paar in der Hand haben, eine glücklichere Version unserer Beziehung zu erleben.  

Im Prinzip geht es immer nur um die gleichen Dinge: zu lieben und geliebt zu werden, dazu zu gehören, sich sicher und geborgen zu fühlen und trotzdem frei und selbstbestimmt leben zu können.

Doch viel zu oft erleben Paare eine andere Realität. Die Liebe und die Achtung voreinander verkümmert immer mehr und unser Verstand gibt uns komplizierten Ratschläge, wie: 

– er/sie muss jetzt den nächsten Schritt machen …

– wenn das noch einmal passiert, dann trenne ich mich …

– wenn ich das jetzt mache, dann ändert sich ja nie etwas …

– ich habe so viel für die Beziehung getan und nun bin ich nicht mehr länger bereit dazu …

– immer wenn ich mich öffne, werde ich verletzt. Darum werde ich mich jetzt nicht mehr öffnen …

– er/sie will mich ständig ändern. Das lasse ich nicht mehr mit mir machen! …

Spürst du auch, welche Gefühle diese Sätze auslösen? Sind es Gefühle, die dich in die Arme des anderen treiben? Die dich auf ihn/ sie freuen lassen? Die Verbindung und Vertrauen aufbauen? 

Ich sage damit nicht, dass es nicht auch Dinge gibt, die unbedingt aus- und angesprochen werden müssen. Doch alles was du in einer Atmosphäre des Widerstandes, des verletzt-seins versuchst zu klären, wird scheitern. Dein verletzter Verstand übernimmt das Steuer und führt dich in deine eigene negative Spirale. Er wird dir Gründe liefern, warum etwas nicht mehr länger geht und täglich nach neuen Beweisen dafür suchen. Er wird Worte formen, die den anderen erneut verletzen und auf Abstand halten. Dein verletzter Verstand wird keine Worte finden, die den anderen öffnen und die wieder Verbundenheit und Nähe zwischen euch herstellen. Das kann nur dein Herz und das wird von deiner Liebe beeinflusst, der Liebe in dir, die du sorgfältig versuchst vor deinem PartnerIn zu verstecken.  

Vielleicht hast du es schon einmal erlebt – jede Verletzung verschwindet sofort wie ein Wunder, wenn wir uns der Liebe öffnen. Etwas in uns weiß das und möchte das nicht. Wir wollen viel lieber verletzt bleiben und dem anderen die Schuld für unser Leid geben. Sich als Opfer zu fühlen schafft eine Art Sicherheit, macht weniger angreifbar und man muss nichts verändern. 

Was würde passieren, wenn ihr euren Stolz loslasst, euch bei den Händen fasst, für einen Moment nicht daran denkt, was der andere „böses“, „unverzeihliches“  getan hat und euch in die Augen schaut. Ohne zu denken, ohne all die Geschichten, die immer wieder durch die Gedanken kreisen, einfach nur anschauen und vielleicht sogar lächeln. Drei Minuten lang. Ich versichere dir, deine Welt wird danach eine andere sein. Probiere es mal aus! 

Liebe ist immer einfach- wenn du das Komplizierte deiner Gedanken einmal ruhen lässt.